Skitourenparadiese werden auf dieser Welt viele angepriesen. Die Inselgruppe der Lofoten in Nord-Norwegen kommt aber wahrscheinlich am nächsten an die Versprechung heran: Unverspurte Hänge, keine Leute, Abfahren bis zum Meer hinab. Matthias Schlechter und Nils Eden haben die Videokamera (und Drohne) in den Tourenrucksack gepackt und schenken uns faszinierende Bilder aus dem Hohen Norden. Ab ins Paradies! (aus: Bergwelten.com – 05. April 2017)
Von den Schneeverhältnissen sind die Monate März und April optimal, aber auch später im Frühjahr kann man noch richtig Glück haben mit den Bedingungen. Wir haben uns über AirBnB für 1 Woche ein kleines landestypisches Haus in Orsnes auf der Insel Austvagsoya gemietet. Das hat sich als goldrichtig herausgestellt, weil von dort aus in ein paar Minuten jede Menge variantenreicher Hänge und Couloirs erreichbar sind. Die Möglichkeiten auf den Lofoten sind schier unbegrenzt, allein der Blick aus dem Küchenfenster hat schon unzählige Gipfel mit wunderschönen Abfahrten aller Schwierigkeitsgrade geboten. Wir wollten die Lofoten prinzipiell ein wenig auf eigene Faust erkunden, als gutes Guidebook zur Tourenplanung können wir aber „Lofoten – The Classics“ von Jonas Dahlstrup empfehlen.
Damit bekommt man schon einen recht guten Eindruck von der Umgebung. Noch wertvoller sind die Tipps der Locals, die uns ausnahmslos freundlich und hilfsbereit begegnet sind. Viele Gipfel sind aber auch einfach vom Auto aus ersichtlich, beim Erkunden kommt man aus dem Staunen über die Schönheit der Landschaft fast nicht mehr heraus.
Durch die überschaubaren Höhen sind zwei Gipfel am Tag bei guter Sicht locker zu schaffen. Im Gegensatz zu den Alpen braucht man bei Neuschnee keine Panik haben, dass schon kurz nach Sonnenaufgang alles zerspurt ist: Wir haben in den gesamten 7 Skitagen keinen anderen Menschen auf dem Berg getroffen! Alles in allem können wir die Lofoten nur wärmstens empfehlen, insbesondere wenn man den Menschenmassen in den Alpen aus dem Weg gehen möchte und bereit ist, das deutlich höhere Risiko für schlechtes Wetter mit Regen und viel Nebel einzugehen.
Wer Lust auf Komfort und Touren mit Guides hat, dem sei die Lofoten Ski Lodge ans Herz gelegt, welche von sehr sympathischen Amerikanern und Norwegern geführt wird. Die haben uns nebenbei auch richtig aus der Klemme geholfen: Als uns am Anfang des Urlaubs eine Bindung gebrochen ist, gab uns der Besitzer der Lodge kostenlos einen Leihski für die ganze Woche. Sensationell!
Das Video war eigentlich nur als kleine Urlaubserinnerung gedacht, die Bilder haben unsere Erwartungen aber bei weitem übertroffen! Nächstes Jahr werden wir sicher wieder auf die Lofoten zurückkommen.